Sahara: Düne auf Wanderschaft

Vor meiner Reise in die tunesische Sahara hörte ich oft: “Wüste? Das ist doch langweilig!”, zumal mit modernen Hilfsmitteln wie Funk, GPS und dem Fahren im Konvoi eine Reise dorthin keine lebensbedrohliche Sache mehr darstellt.
Dennoch war ich sofort nachdem wir den letzten Campingplatz bei Dousz verlassen hatten, von der Szenerie gefesselt. Endlos reihen sich Rücken an Rücken Düne an Düne, stets im Wandel, immer in Bewegung. Unterbrochen wird dieses Muster durch einzelne Berge und Felsen, trockener Büsche, die nur nach Regen grün werden oder gar kleiner Streifen karger Vegetation, die wilden Dromedaren zum Grasen dient. Mit am beeindruckendsten ist jedoch die Stille. Macht man tagsüber eine Pause oder hat man am Abend den Lagerplatz aufgeschlagen, ist es wirklich still. Kein Straßenlärm, keine dröhnenden Flugzeuge, kein entferntes Gemurmel anderer Menschen, einfach nur Stille. Einzig das Rauschen des Windes, der Berge und Täler der Dünen verschiebt, ist zuweilen hörbar.
Diese Gegend offenbart ihre Reize erst nach genauerer Betrachtung, daran wird mich dieses Bild immer erinnern.